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Vor allem bräunliche Typ IIa Diamanten sind für eine Hochdruck-Hochtemperatur (HPHT) Behandlung geeignet

Foto: K. Sieber, www.makrogalerie.de

 

Bei Diamanten gibt es schon seit geraumer Zeit Versuche, mittels HPHT-Technologie die Farbe zu beeinflussen. Bei Türkis war das mit dem Zachery Prozess schon früher gelungen.

 

Im Frühjahr 1999 verkündete die General Electric Company (GE), sie hätte ein HPHT-Verfahren entwickelt, um Diamanten zu entfärben. Den Vertrieb übernahm die Antwerpener Firma Pegasus Overseas Limited (POL), weshalb diese eigenschaftsveränderten Steine den Namen "GE POL" Diamanten erhielten. Details der Behandlungsmethode wurden noch nicht bekannt und werden laut General Electric auch weiterhin geheim gehalten.

Die HPHT-Methode macht aus ursprünglich braunen oder bräunlichen natürlichen Diamanten farblose Steine. Aber nicht alle Diamanten lassen sich mit diesem Verfahren entfärben. Nur stickstofffreie oder extrem stickstoffarme Diamanten (Typ IIa) verlieren die Farbe und die machen nur ca. 1% der Diamantenproduktion aus. Darüber hinaus können nur besonders reine Steine verarbeitet werden. Schon kleine Einschlüsse führen bei dem erforderlichen hohen Druck von über 50kb und der hohe Temperatur von über 1800°C zu Spannungsrissen, die den Wert des Steines mindern oder ihn sogar zerstören können.

Die Bestimmung dieser Behandlungsmethode war zunächst problematisch. Mit gemmologischen Standardmethoden gibt es zwar Hinweise aber keine eindeutigen Beweise zu ihrer Identifizierung. Auf Vermittlung des GIA (Gemological Institute of America) werden deshalb seit Mitte 1999 alle von General Electric behandelten Steine auf der Rondiste mit der Laserinschrift "GE POL" gekennzeichnet und dann vom GIA graduiert. Allerdings wurde bereits von Dritten versucht, die Laserkennzeichnung durch Nachpolieren zu entfernen, so dass man sich nicht hundertprozentig auf diese Art der Kennzeichnung verlassen kann.

Ausgiebige weltweite Forschungen haben inzwischen verlässlichere Methoden gefunden, um einen GE POL Diamanten eindeutig zu identifizieren. Mit UV/VIS- und IR-Spektrometern lässt sich ein erhöhter Stickstoffgehalt nachweisen, der in vergleichbaren natürlichen Diamanten des Typs IIa nicht vorkommt.  Ramanlaser- und Thermolumineszensanalysen liefern zusätzliche Unterscheidungskriterien.

Dadurch wurden in jüngerer Zeit farblose HPHT behandelte Diamanten aus russischer Produktion entdeckt. Seit wie vielen Jahren diese russischen Steine bereits auf dem Markt sind und ob es noch weitere Hersteller gibt, ist völlig unbekannt.

 

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