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Im Jahre 2004 kam ein rötliches Gestein auf den Markt, das unter dem Handelsnamen "Hilutit" (angeblich eine Verballhornung von "Hilft und tut gut") vermarktet wurde. Es stammt aus Sri Lanka, der genaue Fundort wurde jedoch geheim gehalten.
Eine Dünnschliffanalyse des EPI-Instituts ergab damals, dass es sich um ein quarzreiches Gestein (Quarzit) handelt, mit Einlagerungen von Granat und Zirkon.
Spätere Untersuchungen ergaben neben Quarz vor allem Goethit und Zirkon. Die gefundenen Abweichungen im Mineralstoffgehalt machten weiterführende Untersuchungen erforderlich, bei denen modernste Analyseverfahren wie z.B. die Ramanspektroskopie zum Einsatz kamen.
Das Ramanspektrum zeigte eine perfekte Quarzsignatur, die so intensiv war, dass die Signaturen der winzigen Einschlüsse komplett im Hintergrundrauschen untergingen. Erst mit Hilfe der Röntgendiffraktionstechnik (RDA) und der genauen Untersuchung von weiteren Gesteinsdünnschliffen gelang es, die Einschlüsse eindeutig zu identifizieren. An Einschlussmineralen treten vor allem Granat und Zirkon auf. Der Granat ist stellenweise etwas angewittert und mit einer Eisenoxidschicht überzogen, so dass der Eindruck entstehen kann, es läge ein Goethit vor. Daneben ist noch etwas Muskovit und in wenigen Exemplaren auch Chlorit und/oder Biotit sowie akzessorisch Hämatit erkennbar.
Es handelt sich demnach definitiv um einen Zirkon-Granat-Quarzit. Goethit tritt allenfalls untergeordnet (akzessorisch) auf, wurde in unseren Proben jedoch nicht gefunden.
Und auch über die lange geheim gehaltene Lagerstätte des Materials gibt es nach einer Forschungsreise des EPI-Teams nach Sri Lanka genauere Hinweise. 130 km nordöstlich der Hauptstadt Colombo fanden wir eine Gesteinsformation, die "Pink Quarz Deposit" genannt wird. Diese Zone eines rötlichen Quarz(it)s ist wahrscheinlich der Ursprung des "Hilutit"-Quarzits.