
Abb. 4: Blütenporphyr, bestehend aus hellen Feldspäten in einer dunklen Andesit-Matrix. Fundort: Griechenland
Foto: K. Sieber, www.makrogalerie.de
Vor dem Auftauchen der chinesischen »Chrysanthemensteine« auf dem europäischen Markt waren unter diesem Namen bereits verschiedene Vulkanite (in der Regel Rhyolithe) mit porphyrischer Struktur, dh. mit großen Kristallindividuen, die von einer feinkörnigen Grundmasse umgeben sind, im Handel. In der älteren petrografischen Literatur werden solche Gesteine als "Porphyrite" bezeichnet. Da dieser Begriff nur die individuelle Struktur zum Ausdruck bringt, nicht jedoch die Art des Gesteies, ist dieser Begriff veraltet und durch den Gesteinsnamen mit dem Zusatz "Porphyrit" (z.B. Andesit-Porphyrit) ersetzt worden.
Einer der in Europa bekanntesten Porphyrite stammt aus Griechenland und ist im Steinmetzgewerbe als "Porfido Verde Antico" bekannt. Bereits in der Antike war er ein wichtiger Dekorstein, aus dem Säulen, Fassaden und Taufbecken gefertigt wurden.
Nach den modernen Gesteins-Nomenklaturregeln handelt sich dabei um das Gestein Andesit. Der in Abb. 3 abgebildete Andesit-Porphyrit enthält große, weiße, mitunter durch Epidot und/oder Chlorit auch grünlich gefärbte Feldspäte (meist Oligoklas), die sich manchmal durchkreuzen, sodass sie wie Blüten aussehen. Umgeben sind sie von einer sehr feinkörnigen, dunklen Grundmasse aus Feldspäten (Andesin | Oligoklas), Pyroxenen (Enstatit), Amphibolen (Hornblende) und Glimmer (Biotit).
Mittlerweile kommen sehr schöne Porphyrite auch aus Australien. Im Mineralienhandel hat sich für diese Gesteine der Name »Blütenporphyr« etabliert, der sowohl die zum Teil blütenartige Ausbildung der Feldspäte als auch die porphyrische Struktur zum Ausdruck bringt.