Imitationen

... Behandlungsmethoden, Imitationen & Fälschungen

Türkis Imitationen

Gefärbter Magnesit kann leicht mit echtem Türkis verwechselt werden

Foto: K. Sieber, www.makrogalerie.de

 

Die jahrtausende alte Vorliebe für die himmelblauen Steine führte auch zu einem negativen Superlativ: Türkis ist wie kein anderer Edelstein in der Vergangenheit und Gegenwart nachgeahmt worden. Das musste schon Agricola vor 450 Jahren bekennen. Die alten Ägypter waren bereits vor etwa 5000 Jahren in der Lage, ein keramisches Material mit türkisblauer Glasur aus Kupfersalzen herzustellen. Die heutigen Möglichkeiten der Imitation reichen jedoch wesentlich weiter.

Larimar: Imitationen und Verwechslungen

natürlicher Larimar in seiner schönsten Form

Foto: Jens Maier, Fa. Conlight

 

Die blaue Varietät des Minerals Pektolith (NaCa2[OH/Si3O8]) wurde 1974 an der Südwestküste der Dominikanischen Republik bei Baoruco entdeckt. Miguel Mendez, ein einheimischer Sachverständigen für kunsthandwerkliche Erzeugnisse, kreierte die Handelsbezeichnung »Larimar« auf Grund der meerblauen Farbe (’mar’ span. = Meer) und zu Ehren seiner Tochter Larissa.

Obsidian: Naturprodukt contra künstlichem Glas

Obsidian: Naturprodukt contra künstlichem Glas

Foto: K. Sieber, www.makrogalerie.de

 

Obsidian ist ein vulkanisches Gestein, dessen chemische Zusammensetzung derjenigen eines Rhyoliths oder Granits entspricht. Im Gegensatz zu diesem sind die Mineralien jedoch nicht auskristallisiert, sondern liegen als glasig erstarrten Schmelze vor, die keine oder kaum kristalline Strukturen ausgebildet hat. Es wird deshalb als Gesteinsglas bezeichnet, das sich bei Vulkanausbrüchen bildet, wenn kieselsäurereiche Lava an der Luft oder im Wasser sehr schnell abkühlt.

Andara Crystal

künstliches Produkt "Andara Crystal" (Flaschenglas)

Foto: K. Sieber, www.makrogalerie.de

 

Im englischen Sprachgebrauch wird der Begriff "Crystal" sowohl für natürliche Kristalle als auch für künstliches Kristallglas verwendet. Diese unangemessene Situation existierte im 19. Jahrhundert auch im deutschen Sprachraum, als der Begriff "Kristall" für Bleiglasprodukte mit hohem Glanz (z.B. Kronleuchter oder Trinkgefäße) verwendet wurde. Glücklicherweise ist der Begriff inzwischen ungebräuchlich geworden und veraltet. Heute spricht man im Deutschen ausnahmslos von »Kristallglas«. Nicht so im Englischen.

Alexandrit - Imitationen und Verwechslungen

natürlicher Alexandrit (Varietät von Chrysoberyll)

Foto: K. Sieber, www.makrogalerie.de

 

Alexandrit, eine Farbvarietät des Minerals Chysoberyll, wurde erstmals 1830 am Flüßchen Takowaya im südlichen Ural in Russland entdeckt. Fortan kamen die farbintensivsten Qualitäten dieses Edelsteins über 150 Jahre lang von dieser Fundstelle. Erst 1987 wurden neue, große Vorkommen in Hematita (Brasilien) entdeckt, die heute über 80% des Weltmarktes mit feinen Alexandriten versorgen. Wirtschaftlich weniger bedeutende Vorkommen liegen in Sri Lanka, Myanmar (Burma), Tasmanien und Simbabwe.

Bedampfte Schmucksteine

Bedampfter Quarz und Topas finden im Schmuckbereich eine immer größer werdende Verbreitung

Foto: K. Sieber, www.makrogalerie.de

 

Sie tragen verheißungsvoll klingende Fantasienamen wie "Angel Aura", "Aqua Aura" oder "Tanzan Aura Quarz": künstlich mit metallischen Überzügen bedampfte Schmucksteine verbreiten sich sowohl in Form von geschliffenem Schmuck als auch als behandelte Rohkristalle immer mehr im Handel.