Abb. 1: »Schlangenhaut-Achat«, natur
Foto: K. Sieber, www.makrogalerie.de
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»Schlangenhaut-Achat«
Die Handels-Bezeichnung »Schlangenhaut-Achat« wird seit vielen Jahren für einen hellbeigen Chalcedon benutzt, der eine charakteristische Zeichnung von weißen Linien trägt (Abb. 1).
2005 tauchte dann plötzlich ganz ähnlich aussehendes Material in leuchtendem Orange auf, das von chinesischen Händlern zunächst als "Feuerachat" angeboten wurde. Diese Bezeichnung ist jedoch absolut falsch und irreführend.
»Feuer-Achat«
Abb. 2: »Feuerachat« , natur
Foto: K. Sieber, www.makrogalerie.de
Echter »Feuerachat« ist ein brauner, oft nierenförmig gewachsener Chalcedon, der durch farbenfroh irisierende Bereiche auffällt, in denen sich das Licht an dünnen Eisenoxid-Häutchen bricht (Abb.2).
Die einstige Vorstellung, dass es sich um einen Achat mit dünnen Opalschichten handeln könnte, ist längst widerlegt (Gübelin, 1979, Lapis 4/12).
Die Vorkommen von »Feuerachat« liegen in Mexiko und den USA, wo er auf natürliche Weise in Hohlräumen vulkanischer Gesteine in Form von Stalaktiten oder knolligen Gebilden auftritt. Im Gegensatz dazu ist der orangefarbige "Feuer-Karneol" ein Produkt menschlicher Färbe- und Brennkunst.
»Feuer-Karneol« / gefärbter »Schlangenhaut-Achat«
Abb. 3: »Schlangenhaut-Achat«, gefärbt
Foto: K. Sieber, www.makrogalerie.de
Zunächst wurden wohl natürliche Karneole "überbrannt", um eine auffällige weiße Zeichnung, die an ein Spinnennetz oder eine Schlangenhaut erinnert, zu erzeugen (Abb. 3).
Diese Steine kamen unter den Handelsnamen »Feuerkarneol« auf den Markt. Mit steigender Nachfrage wurden auch künstlich orange eingefärbte Achate in überbrannt und unter dem Namen »Schlangenhaut-Achat« vermarktet. Diese behandelten Achate müssen ausdrücklich als gefärbt deklariert werden.
Die korrekte Bezeichnung für dieses Material lautet: "Schlangenhaut-Achat (gefärbt)".